“Nach dem Spiel ist vor dem Spiel”, sagte einst der Weltmeistercoach von 1954 Josef “Sepp” Herberger und spielte damit auf die Arbeit eines Trainers an, welche, im Gegensatz zu der der Spieler, nach dem Abpfiff erst richtig beginnt.
“Nach der Saison ist vor der Saison”, könnten wir es dem damaligen Fußballtrainer gleichsagen, denn auch für das gesamte Adminteam inklusive Spielerrat ist die Saison nun vorbei. Doch genau zu diesem Zeitpunkt fängt auch für „uns“ die Arbeit erst so richtig an: Probleme jeglicher Bereiche aus der abgelaufenen Saison müssen aufgearbeitet und analysiert, Regelwerkslücken sowie Seitencode ausgebessert, die allgemeine Saisonvorbereitung angegangen und abgewickelt werden. Kein Vergleich zu früheren Saisonübergängen, in welchen in nur wenigen Stunden alle offenen Punkte abgeklappert und beschlossen wurden. Aber warum ist das dieses Mal so? Ein Erklärungsversuch.
Inhaltsverzeichnis
1. Gegenwart: Stagnation in der ProLeague
2. ProLeague-Fundament: Gut, aber nicht ausreichend für den nächsten Schritt.
3. Zukunft: Das Konzept der “neuen ProLeague”
3.1 Startgelddiskussionen
3.2 Ein weiterer Baustein: Buy-In-Event
3.3 Die Community ist gefordert!
4. Wie geht es jetzt weiter?
1. Gegenwart: Stagnation in der ProLeague
Seit mehreren Saisons stellen nicht nur wir fest, dass die ProLeague zu „stagnieren“ scheint: Saisonweise wird um die gleichen Ziele gespielt, es lösen sich immer wieder Teams in allen Ligen auf, mal mehr mal weniger überraschend. HoF-Teilnehmerzahlen sind rückläufig, viele Clubs ringen nach Spielern. Die vierte Liga wird scheinbar jede Saison stärker, da sich immer mehr Teams dazu entschließen, sich aufzulösen und neu anzufangen statt der sportlichen Ehrgeiz-Natur zu folgen und sich einer Herausforderung zu stellen. Und am Ende stehen meist die gleichen Teams oben, zumindest in der ersten Liga.
Manch einer hat aus diesen oder anderen, uns eher unbekannten Gründen die von einigen bereits als “dem Untergang geweihte” ProLeague gen PS4-Gedaddel verlassen. Erfreulicherweise konnten die Verluste zumindest zahlenmäßig kompensiert und bislang ein Vier-Ligen-System (zzgl. einer internationalen Liga) aufrecht erhalten werden.
Dennoch stellen sich bei uns nach einer langen Präsenzzeit als einziger deutscher Vertreter für eine ProClub-Liga im PC-Bereich folgende Fragen: Welche Ziele verfolgen wir mit diesem Projekt? Wo wollen wir hin? Wo sehen wir uns in einem, zwei oder gar fünf Jahren? Und: Wollen wir mehr als nur ein Hobby-Segment sein oder der womöglich der erste Vorreiter eines anerkannten und erfolgreichen eSports?
Diese Fragen haben wir in den vergangenen Monaten zu beantworten versucht und dies ist uns nun hoffentlich gelungen:
2. ProLeague-Fundament: Gut, aber nicht ausreichend für den nächsten Schritt.
Wir sind überzeugt, dass ProClubs ein zukunftsträchtiger Modus im eSport sein kann. Ob er das Potenzial hat, den 1on1-Bereich langfristig einzuholen, wagen wir noch zu bezweifeln. Verdient hätte er es allemal, alleine aufgrund seiner taktischen Vielfältigkeit und der Tatsache, dass in einem 11vs11 keine KI-Bots herumwildern, die dem Spieler das Match versauen.
Die ProLeague hat seit ihrer Gründung vieles geschaffen: Ein funktionierendes Ligensystem, ein etabliertes Regelwerk, ein eigenes Anti-Cheat-Tool, viele tolle Statistiken, eine Nationalmannschaft, Teilnahme derer Clubs an den Wettbewerben der iFVPA, eine ordentliche User-Basis, uvm… Insgesamt hat die ProLeague über Jahre hinweg ein sehr gutes Fundament geschaffen.
Wir sehen uns auf der Hobby-Ebene jedoch an einem Punkt angelangt, wo es nicht mehr weiter geht. Dies deckt sich mit diversen Meinungen, die man in unterschiedlichen Forenbeiträgen der letzten Wochen findet.
Unserer Einschätzung nach sind die Gründe für die Stagnation in erster Linie an der fehlenden Reichweite der ProLeague festzumachen. Damit einher gehen Folgeprobleme, wie zum Beispiel die Heranziehung von Sponsoren oder Unterstützern. Das beschriebene Fundament ist zwar “gut”, jedoch unzureichend für jegliche Vertragsabschlüsse in dieser Hinsicht.
3. Zukunft: Das Konzept der “neuen ProLeague”
In einem Gesamtkonzept ist das Zusammenwirken von verschiedenen Aspekten und strukturellen Änderungen in Einklang zu bringen, damit dieses bestmöglich funktionieren kann. Wir denken, dass es an der Zeit ist, euch über unsere Gedanken und Pläne zu informieren. Auch einfach deshalb, damit viele Begriffe, Ideen und Gedanken besser eingeordnet und verstanden werden können.
Grundsätzlich: Wir sind uns einig, dass wir an dieser Stelle nicht stehen bleiben und der Stagnation die Stirn bieten wollen. Primäre Zielsetzungen: Den Modus weiter vorantreiben. Reichweite und Aufmerksamkeit generieren. Die Weichen dafür werden im Laufe der kommenden Saison (S18) weiter erarbeitet und ausgerichtet. Damit setzen wir fort, womit wir seit Monaten beschäftigt sind: Ein Konzept, bestehend aus Teilnahmegebühren, Sponsoren, Preisgeldern, Highlightsetzung von Events, stärkere Einbindung der sozialen Medien und Streamer sowie stärkere Zusammenarbeit mit eSport-Organisationen.
3.1 Startgelddiskussionen:
Das Wichtigste vorweg: Es werden zur kommenden Saison 18 keine Startgelder/Teilnahmegebühren für den Ligabetrieb verlangt! In den letzten Wochen/Monaten sind immer wieder Begriffe wie „Startgeld“ oder „Preisgeld“ aufgetaucht und diese sorgten teils für heiße Diskussionen. Diese Startgelder sind für FIFA 19 erstmal vom Tisch, werden in unserer Zukunftsplanung allerdings eine wesentliche Rolle spielen, wobei diese als Teil eines Gesamtkonzepts gesehen werden sollten.
Die anhand von Ideensammlungen, Umfragen und dutzenden Gesprächen mit Usern herausgearbeiteten Verwendungszwecke der Startgelder könnten in einem zukünftigen Konzept vordergründig auf die u.a. "Maßnahmen" verteilt werden:
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Serverleistung verbessern
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Social Media und News-Segment neugestalten, bezahlte Werbung schalten
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laufender Kosten (Versicherung,...) für das PLACT decken
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Webseite inhaltlich und optisch optimieren
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Highlightsetzung von ProLeague-Events, wie z.B. das Spiel der Woche mit einem professionellen Caster sowie auch Änderung des Modus und der Ausführung der HoF
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nicht-leistungsbezogene Ausschüttungen, bspw. für das saisonweise Erreichen von 0 Penalty Points oder einen kleinen Preis für das fairste Team einer Liga,...usw.
Die Ziele und Zwecke dieser Verteilung sind offensichtlich: Die angestrebten Maßnahmen sollen das Fundament weiter stärken und mittelfristig für Aufmerksamkeit und Reichweite sorgen. Dabei wird das Projekt "ProLeague" von den Verantwortlichen weiterhin ehrenamtlich und freiwillig geführt. Die Administration wird also nach wie vor keine "Gewinne" aus jeglichen Einnahmen(egal ob Sponsorengelder oder Startgelder) einstreichen, sondern die Gelder nahezu vollständig zugunsten des Projekts und der Community reinvestieren. Ein geringer Rest könnte nach aktueller Planung in eine Rücklagenbildung fließen, sodass mögliche Sonderausgaben abgesichert sind.
3.2 Ein weiterer Baustein: Buy-In-Event
Zukünftig wollen wir auch dahinkommen, dass wir geregelte Preisgeldevents oder -ligen anbieten können. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg und dieser lässt sich erst dann beschreiten, wenn wir eine gewisse Range erreicht haben. Ein Sonderprojekt steht dennoch an:
Wir arbeiten derzeit an einem Sonderevent, in welches sich Bestandsteams der ProLeague einkaufen und um Preisgeld spielen können. Alles auf freiwilliger Basis und parallel zum bisherigen Liga- und Pokalbetrieb, welche weiterhin als primäre Events der ProLeague laufen. Das Sonderevent wird im Laufe der kommenden Saison (S18) erstmals als "Prototyp" angeboten. Wir werden demnächst auf die Clubs zugehen und deren Interesse an einem solchen Wettbewerb abfragen. Weitere Informationen dazu folgen daraufhin zeitnah.
3.3 Die Community ist gefordert!
Wir sind uns sicher, dass wir mit einer derart konzeptionierten, „teilprofessionalisierten“ ProLeague mittelfristig Reichweite und Bekanntheit generieren, welche wiederum für mehr Interesse bei Sponsoren und neuen Spielern sorgen soll. Neben dem professionalisierten Teil, auch wenn der Begriff hier womöglich fehl am Platz scheint, wird die ProLeague weiterhin einen ausgelagerten und kostenfreien Hobby-Bereich anbieten.
Im Bewusstsein, dass dieser Schritt dem ein oder anderen User nicht schmecken wird: Nach vielen Gesprächen mit Organisationen, möglichen Sponsoren sowie Kooperationspartnern haben wir uns für diesen Weg entschieden. Und wir hoffen, dass wir möglichst viele von euch mit auf die Reise zur „neuen" ProLeague nehmen können.
Wenngleich es ein steiniger Weg wird: Wir sind bereit, diesen anzutreten und hoffen aus den Reihen der Community auf große Unterstützung bei unseren Vorhaben. Wir alle sollten das Ziel verfolgen, dem Modus die Aufmerksamkeit zu verschaffen, den er verdient. Und dazu sind wir alle gefordert.
4. Wie geht es jetzt weiter?
Erste konkrete Änderungen erwarten uns erst zur Saison 19 (FIFA 20). Eine Art Meilensteinplanung zur Umsetzung einzelner Bausteine wird derzeit erarbeitet. Über Einzelheiten halten wir euch im Laufe der Saison auf dem neuesten Stand. Wir ziehen auch in Erwägung, eine oder mehrere offene Fragerunden für interessierte Spieler und/oder Teamleader rund um das Thema „Professionalisierung der ProLeague“ anzubieten.
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- 13.06.2019 um 08:15
Anmeldung neue Teams für Saison 28 in der ProLeague FIFA 23